Grenzenlose Möglichkeiten – Angeln in Irland

Grenzenlose Möglichkeiten – Angeln in Irland

Irland – kampfstarke Hecht und ein Hausboot am Shannon River.  Das waren meine ersten Assoziationen vor der Planung unseres Irland Kurztrips.  Je tiefer wir in die Materie „Irland“ vorgedrungen sind, umso klarer  wurde wie viel Irland zu bieten hat. Unzählige Seen und tausende Flusskilometer da fällt die Wahl nicht leicht.  Also recherchierten wir im Netz und fanden schnell auf die Seite http://www.fishinginireland.info.  Die 4 Tage die uns zur Verfügung standen wollten wir optimal nutzen und so stand täglich ein anderes Gewässer am Plan.

Am Lough Owel, der für den hervorragenden Bestand an Brown Trout bekannt ist, lernten wir die das Lough Drifting kennen. Bei dieser Methode wird mit der Fliegenrute sitzend vom Boot aus gefischt. Bei den Booten handelt es sich um lange und eher schmale Boote mit denen schnell auf jede Windänderung reagiert werden kann. Am Lough Owel gibt es acht populäre Driftstrecken. Die Profis wissen welche Drift bei welcher Windrichtung und zu welcher Jahreszeit die meisten Fische bringt. Gefischt wird mit der Trockenfliege oder mit Nymphen. Dabei werden 3 Fliegen am Vorfach angeboten.

Das Fliegenfischen vom driftenden Boot war für uns Neuland. Am Anfang machte uns der starke Wind zu schaffen. Von Wurf zu Wurf verbesserten wir unsere Technik und bald konnten wir auch die erste Brown Trout überlisten. Diese Methode verlangt größte Konzentration. Im See haben die Forellen mehr Zeit die Fliegen zu begutachten. Die Fische, besonders die großen, erfahrenen Exemplare, sind sehr vorsichtig. Bei einem Biss muss der Anschlag unverzüglich kommen. Das erfordert einen direkten Kontakt zur Fliege.

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Zurück im Cranmore Guesthouse, unsere Unterkunft in Irland, planten wir gleich den nächsten Tag. Marc, der Eigentümer dieses Gästehauses, ist selbst begeisterter Angler und für seine Gäste auch als Angelguide tätig. Eigentlich stand der See Ramor am Programm.  Mit den Worten: „If lakes have the Color of Guinness they are unfishable!” hat uns Marc vom Ramor abgeraten und stattdessen den See Lene empfohlen.

Der Lough Lene ist ein glasklarer rund 500 Hektar großer See mit sehr gutem Hechtbestand. Immer wieder werden hier kapitale Hechtfänge gemeldet. Neben Hechten gibt es einen ausgezeichneten Forellenbestand an Rainbows und Brown Trout sowie jede Menge Barsche.  Zitat Marc: „There are huge perch, but nobody really cares.”

Es verging nicht viel Zeit und ich hatte den ersten starken Kämpfer am Haken. Schon der kleinere Hecht lieferte einen sensationellen Kampf. An diesem Platz konnten wir noch eine ganze Reihe Halbstarker Hechte fangen bis Marc meinte „Only small fish – let’s look for big ones!“.

Einen Platz zu verlassen, an dem jeder 5 Wurf einen Hecht brachte, viel uns nicht ganz leicht. Aber alleine die Vorstellung wie ein großer Hecht kämpfen würde, machte die Entscheidung deutlich leichter.

Am neuen Platz blieben die Bisse vorerst aus. Aufgrund des strahlenden Sonnenscheins und des glasklaren Wassers vermuteten wir die großen, erfahrenen Hechtdamen in Grundnähe. Einige Köder wurden getestet aber die Castaic Sardine im Forellendekor schien für diese Situation am besten zu passen. Wurf – bis kurz vor dem Grund absinken lassen – und langsam einkurbeln. Mit dieser Strategie müsste es eigentlich klappen, dachte ich mir.

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Wo große Hechtdamen lauern gibt es keine kleinen Hechte meinte Marc. Das sollte sich auch bestätigen als mein Köder aus dem Nichts attackiert wurde. Meinem Anschlag folgte eine Flucht wie ich sie bisher noch von keinem Hecht erlebt hatte. Bei wirklich gut eingestellter Bremse nahm der Fisch Meter über Meter an Schnur!

Nach einigen Minuten bekamen wir den Fisch zum ersten Mal zu Gesicht. Eine richtige Granate. Von Müdigkeit noch keine Spur legte der Hecht noch mehrere Fluchten in die Tiefe hin, bis wir ihn Keschern konnten.  Das Messen und wiegen ergab 115cm bei 25,5 Pounds. Eine irische Rakete!

Nach diesem sensationellen Fisch ließen wir den Tag beim Dry Fly Fischen auf Rainbows entspannt ausklingen!

Da der Lake Ramor noch immer die Farbe von Guinness hatte fischten wir wieder auch am nächsten Tag am Lough Lene. Auch wenn die kapitalen Exemplare ausblieben konnte sich das Fangergebnis wieder sehen lassen.

Ich kenne in Österreich kein Gewässer mit einem ähnlich guten Forellen- und Hechtbestand.  In Irland ist C&R bei Hechten weit verbreitete Praxis! Hier stört sich kein Bewirtschafter an den Hechten und der Forellenbestand leidet auch nicht darunter!  Bei uns haben Hechte in Forellengewässern schlechte Karten und oft ist der Forellenbestand trotzdem nicht besonders! Schon interessant …

Den letzten Tag unseres 4tägigen Kurztrips wollten wir am River Boyne gemütlich ausklingen lassen. Der Boyne ist ein wild-romantischer Fluss mit gutem Lachs- und Bachforellenbestand. Aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen und Wochen war der Fluss nur schwer befischbar.

RFeiDie traumhafte Kulisse mit dem Trim Castle (bekannt aus dem Film Braveheart)  entschädigte uns allerdings für die schlechten Angelbedingungen!

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In den 4 Tagen durften wir einige traumhafte Angelreviere kennen lernen. Es bleibt aber das Gefühl, wir haben nur einen kleinen Einblick in die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten bekommen. Ein Blick auf die Karte zeigt die Vielzahl an Möglichkeiten auf der grünen Insel.

Revierempfehlungen:


Irland 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

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Christoph Wimmer

Geburtsjahr: 1978

Beruf: Unternehmensberater

Lieblingsfischarten:  Hecht, Wels

Lieblingsgewässer:  Donau, Attersee, Bodden, uvm.

Lieblingsmethode:  Spinnfischen, Schleppfischen

Wie bin ich zum Fischen gekommen: Schon als kleiner Junge hat mich das Angeln und die Unterwasserwelt fasziniert. Diese Faszination hat bis zum heutigen Tag nicht nachgelassen.

Warum ich zum Fischen gehe: Natürlich um Fische zu fangen. Aber mindestens genau so wichtig ist das Erlebnis rund ums Angeln. Die Verbindung Angeln & Reisen hat es mir besonders angetan. Das schöne am Angeln ist auch die Vielfältigkeit – so viele Fischarten, so viele gänzlich unterschiedliche Methoden und unzählige Gewässer werden das Angeln nie langweilig machen.

Mein schönster Fang: Da gibt es viele. Besonders zu erwähnen ein Tarpon auf Kuba und  mein erster Meterhecht am Attersee.

Web: www.vfa.or.at

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