Alles hat ein Ende und geht irgendwann den Weg des natürlichen Verfalls. Wohin ich mit dieser sensationell schlauen darwinistischen Lektion in Materialismus aber eigentlich will ist aber auch ohne Schlauscheisserei meinerseits rasch erklärt: Nachdem meine Chota Creek (hier geht´s zum Tackletest) vergangenes Saisonende höchstverdient in das heilige Walhalla der Watschuhe eingezogen sind mussten neue her.
Da meine Chota Creek im Preis-Leistungs-Verhältnis einfach ein Oberknaller waren lag die Erwartungshaltung hoch, aber eine Sache galt es dennoch für mich zu verändern. Da ich in den letzten Saisonen doch des öfteren die eine oder andere unfreiwillige Rutschfahrt die Böschung hinab gemacht habe (meist mit Arschbomben-Finale im/am Wasser) wollte ich keine Filzsohlen mehr. Also gut, gesucht wurden somit günstige (aber nicht billige!) Watschuhe ohne Filz-, dafür mit Gummisohlen. Gesagt, getan, und los ging die Internet-Recherche. Schon bald stolperte ich über ein anderes Modell der Outdoor-Firma aus Knoxville, nämlich dem Chota Rock Creek, der erst diese Saison das Licht der Fliegenfischerwelt erblickte. Da ja bekanntlich immer auch das Auge mitisst hat mich im Vorfeld – neben dem immer noch relativ günstigen Preis von knapp 130 Euro – vor allem das Design der Schuhe neugierig gemacht. Zumindest für meinen Geschmack sehen diese nämlich sehr oldschool, fast ein bisschen wie alte Bergschuhe aus. Und das finde ich wiederum sehr ansprechend. Also gut, die ersten beiden Hürden waren genommen, die Schuhe gefallen mir mal, der Preis passt auch und dank der RockLoc-Gummisohle war die Entscheidung schlussendlich gefallen.
Nach rund zehn Einsätzen am Wasser habe ich diese auch noch keinen Moment bereut. Dass ich bei der Einweihung noch auf die 28 mitgelieferten Spikes verzichtet habe war zwar nicht der Weisheit letzter Schluss, aber seitdem ich die Sohle auch noch „genagelt“ hab ist auch der Grip unter der Wasseroberfläche wirklich sensationell, selbst bei starker Strömung und tiefer Waterei beissen sich die Schuhe in den Untergrund und geben ein sehr sicheres Gefühl.
Mit 1920 Gramm Eigengewicht und geschäumter Polyurethanmittelsohle stellen auch längere Fußmärsche kein Problem dar. Und auch das einzige Manko der filzbesohlten Chota Creek, die oftmals sehr lange Trocknungszeit gehört nun der Vergangenheit an, der Rock Creek kann auch hier voll punken. Da die Sohle mit dem Leisten des Schuhs im Produktionsprozess verschmolzen wurde sollte auch in Punkto Langlebigkeit kein größeres Kopfzerbrechen entstehen, dies war übrigens mit rund 200 bis 250 Einsätzen beim Chota Creek vor dem Exodus absolut bemerkenswert. Zudem wurde auch der Knöchelbereich durch Extra-Polster vor dem Umknicken geschützt, ohne aber den Schuh besonders steif (wir alle kennen schließlich den äusserst ansehnlichen Skischuh-Walk) zu machen.
Zusammengefasst ein preislich sehr interessanter Watschuh in coolem Retro-Design für Angler die keine Filzsohlen wollen. Erhältlich ist das gute Stück bei Rudi Heger und drückt weder beim Gehen noch im Geldbörserl.
Tight lines, gue
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