Das Abenteuer hat vor einigen Monaten mit dem Blick auf die Welt, genauer gesagt dem indischen Ozean, mit dem „WO?“ begonnen. WIE wir die Fische fangen wollten war klar. Fürs Popperfischen und Speedjigging sollte ein Reiseziel folgende 3 Eigenschaften aufweisen:
- Es muss einen guten Fischbestand am Riff vorhanden sein. Das ist leider in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich.
- Fürs Speedjiggen braucht’s Strukturen. Unterwasserberge, Kanten, usw. idealerweise in einer Tiefe von 30-100 Meter.
- Sollten die Entfernung zu den Hotspots möglichst nah sein. Gerade an weniger touristischen Zielen sind hochseetaugliche Boote oft Mangelware.
Unsere Wahl fiel auf die kleine und wenig bekannte Insel Mafia, die östlich des Rufiji-Flussdeltas nahe der tansanischen Küste gelegen ist. Mit 518 km2 ist die Insel in etwa zu groß wie Wien. Wie auch in Wien gibt es einen Flughafen. Im Gegensatz zu Wien ist die Landebahn die einzige asphaltierte Straße.
Der Flug über Istanbul war schnell gebucht und auch eine Lodge schnell gefunden. Die Suche eines geeigneten Bootes war, wie wir feststellen mussten, schon eine größere Herausforderung. Daher wollten wir uns Vorort um das geeignete Transportmittel umsehen.
Neben der passenden Ausrüstung an Ruten und Rollen sowie einem breit gefächerten Köderspektrum ist ein Echolot mit Kartenfunktion eigentlich ein Muss. Das Garmin 721xs in Kombination mit der Garmin BlueChart Ostafrika Map war bei der Suche von Hotspots ein wesentlicher Vorteil.
Der Flug von Wien über Istanbul nach Dar es Salaam ist pünktlich 3:30 morgens gelandet. Um 10:15 ging es per Inlandsflug auf die Insel Mafia. Leider mussten wir feststellen, dass so früh am Morgen am Flughafen nicht einmal ein Kaffee zu bekommen ist. „No Problem – I know!“ antwortete der nächstbeste Taxilenker auf unsere Frage wo wir um diese Zeit einen Kaffee bekommen würden. Eine halbe Stunde später sind wir am Spielcasino von Dar vorgefahren und konnten uns die Zeit bis zum Abflug mit Roulette und Black Jack vertreiben.
Der Flughafen für Inlandsflüge in Dar es Salaam ist überschaubar. Aber wie wir etwas später feststellen durften, immer noch riesig im Vergleich zum Flughafen auf Mafia Island.
Die Zeit in der Cessna verging wie im Flug. Am Flughafen wurden wir bereits von unserem Facebook Freund „Afro“ erwartet der uns auch gleich seine Boote präsentieren wollte. Kaum in der Lodge angekommen ging es also zum Strand um ein Boote zu suchen.
Die Auswahl war leider klein. Die vielen hölzernen Segelboote der tansanischen Fischer hatten zwar Charme, waren für unsere Zwecke nicht geeignet. Wir konnten uns eigentlich nur zwischen einem mit 40 PS gut motorisierten Kajütbootes mit viel zu wenig Platz und diesem stolzen Schinakel entscheiden.
Am ersten Tag befischten wir die östliche Küste der Insel Junai. Entlang der gesamten Insel erstreckt sich ein Riff und bietet ideale Bedingungen fürs Popperfischen. Am Vorabend konnten wir auf der Garmin Blue Chart Karte einige interessante Punkte ausmachen die wir zielgerichtet ansteuerten.
Der Wind aus Nord/Ost ermöglichte uns eine hervorragende Drift und so liesen die ersten Attacken auf unsere Popper uns Stickbaits nicht lange auf sich warten.
Immer wieder attackierten Bluefin Trevally’s unsere Köder. Mehrfach sahen wir große Grouper die unseren Ködern bis ans Boot folgten aber nicht zum Anbiss verleitet werden konnten. Ein Wahoo und ein ordentlicher Baracuda sowie ein paar Bonitos rundeten den ersten kurzweiligen Angeltag ab.
Am zweiten Tag widmeten wir dem Speedjiggen. Die Suche nach passenden Spots nahm einige Zeit in Anspruch. Wir fanden einige kleinere Fischarten wie Rainbow Runner oder Snapper. Die Zielfische Giant Trevally’s und Dogtooth Tuna’s konnten wir leider nicht ausmachen. Den schwierigen Angeltag rettet ein Grouper der sich an einer Abbruchkante von 30 auf 70 Meter Tiefe einen pinken Jig einverleibte und sich nach einem harten Kampf geschlagen geben musste.
An den folgenden Angeltagen wurde die Aktivität der Fische immer weniger. Wir konnten zwar immer wieder Fische beobachten die neugierig unsere Köder verfolgten. Auch am Echolot sahen wir laufend interessierte Fische. Irgendetwas hatte den Fischen aber auf den Magen geschlagen. Unsere Ausdauer beim kraftraubenden Popperfischen sollte sich aber doch auszahlen als wie aus dem Nichts mein Popper von der Oberfläche verschwunden ist und die Bremse kreischte. Nach einem harten Kampf konnte ich den ersten und wie sich herausstellen sollte auch einzigen Giant Trevally der Reise mit einem Schwanzwurzelgriff ins Boot befördern.
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