Schon als Kind war kein Stift vor ihr sicher. Als Angela Lenz nach einem schweren Unfall ihren Beruf nicht mehr ausüben konnte, machte sie eben das Hobby zum Broterwerb. Die Selfmade-Malerin aus Unterach ist erfolgreich mit ihrer Kunst.
Wirklich fast jeder kennt Bob Ross, den amerikanischen TV-Mallehrer, der in den 80er Jahren mit Afro-Frisur, Vollbart und samtweicher Stimme in wenigen Minuten wahre Wunderwerke auf die Leinwand brachte. Hier ein bisschen wischen, da ein bisschen tupfen, und fertig waren Nadelwald, Wasserfall oder beeindruckende Bergszenerien. Leider sahen die eigenen Zeichen- und Malversuche dann meistens doch etwas anders aus.
Auch die mittlerweile hauptberufliche Künstlerin Angela Lenz hat nach Jahren der kindlichen Kritzelei die ersten Schritte in die Kunstwelt mit dem Amerikaner vor dem TV-Schirm gemacht. „Ich bin sogar überzeugt, dass jeder mit Bob Ross malen lernen kann“, sagt die 32-Jährige, „ob und wie weit man sich entwickelt hängt dann natürlich vom Talent ab“. Im Fall von Angela Lenz kam noch ein zweiter Faktor – nämlich das Schicksal – hinzu.
Nach einem schweren Autounfall im Jahr 2001, bei welchem ihr ein alkoholisierter Lenker frontal ins Auto krachte war alles anders. Nach der langen und zehrenden Rehabilitation, bei welcher sie auch ihren Lebensgefährten – den damals ebenfalls schwer verunfallten – Gerald aus Unterach am Attersee kennenlernte, änderte sich das Leben der Tirolerin grundlegend.
Fliegenfischer als Zielgruppe
Ursprünglich war die Gastronomie der Brotberuf von Lenz, allerdings war dieser für sie nun nicht mehr auszuüben. Also orientierte sie sich in Richtung der Kunst und begann sich autodidaktisch als Künstlerin zu formen. „Eigentlich begann alles 2004 mit nostalgischen Postkarten von Unterach und Mondsee, von welchen ich die Motive in Öl malte und in den jeweiligen Banken ausstellen durfte“, erinnert sie sich.
Durch einen Zufall knüpfte das Paar Kontakte zur Angel-, genauer gesagt zur Fliegenfischerszene. Hier kamen die künstlerischen Naturmotive von Lenz gut an. Als dem Paar dann noch die Idee zu aufwändig bemalten Fliegenboxen aus Bambus kam, war für Lenz – obwohl sie selbst nicht angelt – klar, dass dies eine Marktlücke war.
Zwischen 80 und 400 Euro kosten die exklusiven Köderbehältnisse. „Allerdings werden die meisten wohl eher in einer Vitrine ruhen als zum Fischen verwendet.“ Auch die Porträts von geliebten Tieren – und hier vor allem Hunden – sind genauso wie Jagdszenen dank steter Nachfrage samt Aufträgen ein einträgliches Geschäft für die kreative Unteracherin mit dem Hang zu Naturmotiven.
Weitere Informationen und viele Beispiele für die Kunst von Angela Lenz finden sich hier.
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