Ja, ich weiß, der Titel verspricht einiges. Aber egal, da trau ich mich jetzt einfach drüber und fang mal zu erzählen an.

Morgenstimmung an der Lammer, das Strahlen ging auch hinter der Kamera weiter.

Morgenstimmung an der Lammer, das Strahlen ging auch hinter der Kamera weiter.

Also gut. Ich wurde gestern eingeladen. An die Lammer. Ihres Zeichens ein echtes Traumwasserl. Gestern aufgrund der – doch recht starken – Trübung (im Oberlauf wird gerade gebaut) zwar nicht unbedingt wassertechnisch, aber die Landschaft? Zum Niederknien. Gestartet haben wir frühmorgens an einem viel- versprechenden Teil im unteren Abschnitt der acht für uns befischbaren Kilometer. Da das Flüsschen für mich gänzliches Neuland war erwartete ich mir nicht sonderlich viel, und befischte mit einer zweifärbigen Caddis Pupa-Nypmphe in schönem Creme und dunklem Köpfchen auf Hakengröße 12 die ausgespülten Steinufer, als auch die kleinen Gumpen hinter den großen Flußfelsen. Die ersten Bisse bestätigten meine Fliegenwahl und ließen mich rasch auch ins einskalte Wasser greifen um die Fischerl zu releasen.

Manchmal reicht schon ein Felsen zum Staunen.

Manchmal reicht schon ein Felsen zum Staunen.

Schneller Greifen

Der starke Uferbewuchs ließ mich das gute, alte Bundesheerdogma allerdings auch relativ schnell wo anders praktizieren: Der Griff ins Busch-, Strauch- und Baumwerk wurde zum steten Begleiter des Tages.  Egal. Die ersten Stunden waren geprägt von zarten Bissen (weil durchwegs untermaßige Fischerl, aber wen juckt das schon wirklich ernsthaft), spektakulärer Landschaft und einigen wassergetretenen Metern.

Thymallus-Nachwuchs.

Thymallus-Nachwuchs.

So klein und schon eine Fahne

Wir fuhren zwei, drei Hotspots an und fischen was das Zeug hielt. Dabei gelang mir auch eine – lange erhoffte, aber für 2012 noch nicht realisierte – schuppige Überraschung. Ein Äschlein nahm die Pupa und lud zum Tanz. Winzig klein, aber egal. Nach kurzem Fototermin durfte die Nachwuchs-Thymallus klarerweise auch wieder nach Hause und ich war erstmal glücklich.

 

 

Und dann … dann wurde es… extrem

Links war unsere Route.

Links war unsere Route.

„Wir werden übrigens auch ein bisschen klettern müssen.“ Die Worte meines mich einladenen Freundes hatten bis Mittag noch keinen wirklichen Realitätsanspruch erhoben.  Aber dann. Dann dafür umso mehr. Schon mal mit Watschuhen auf winzig-kleinen Vorsprüngen 3, 4 Meter über einem tosenden (weil durch eine kleine Schlucht gepressten) eiskalten Gebirgsfluss gestanden? Bzw. wahrer wäre eigentlich „an die Wand gepresst“ statt „gestanden“. Achso, ja, klar, mit der Fliegenrute im Mund und einer (zumindest in diesem Moment) viel zu schweren Fliegenweste auf den Schultern samt Drybag auf dem Rücken. Das einleitende Zitat ging übrigens noch weiter: „dafür sind hier auch die großen Fische daheim„. Er hatte recht damit. Sowohl mit dem Klettern/Canyoning, als auch mit den großen Fischen. Gelandet wurde von mir allerdings nichts größeres, was einerseits am eigenen Unvermögen (zu frühes/spätes Anschlagen oder sonstige Blödheiten), oder aber an den – trotz mit Sicherheit nicht unter großem Befischungsdruck stehenden ;-) – sehr zögerlichen und feinen Bissen der Salmoniden lag. Wie auch immer, mein Freund fing wie irre, teilweise sogar angesagt („Siehst dort drüben den 1 x 1 Meter beruhigten Bereich?“) aber auch absolut berechtigt. Istja auch sein Heimatwasser. Wie auch immer, ein traumhafter Tag ging nach achtstündiger Flugangelei zu Ende, mein Buddy und ich (allgemein noch als junge Männer angesehen) fühlten sich wie der Ambros´sche Jesus und traten zufrieden und hungrig den Heimweg an. Meine Angelbilanz für den Tag: Ungefähr 20 x „Fish on“, sieben Bach- und Regenbogenforellen im Kescher/der Hand, eine Mini-Äsche noch dazu und die größeren Lammer-Flossenträger kugeln sich wahrscheinlich immer noch im Strömungsbett und freuen sich, mich so vorgeführt zu haben.

tight lines, gue

 

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