Alles begann mit einem Bundesheer-Déjà-vu. Das der interessierte Fliegenfischer beim Durchlesen von „Entomologie für Fliegenfischer“ bei der besprochenen Fülle an Insekten zwangsläufig am laufenden Band über un- und auch bekannte Fliegenmuster stolpert ist klar. Das eine der (unbekannten) Fliegen scheinbar sehr bekannt sein soll und vor allem für das Ende der Saison als echter Äschenmagnet gehandelt wird ist ja auch noch verkraftbar. Das mich der Name der Fliege prompt an meine Zeit als sturmgewehrtragender Grundwehrdiener, bzw. an meinen damaligen (sozial- und auch in jeder anderen Ausprägung des Lebens) vollkommen unfähigen Ausbilder erinnert, schürt zumindest prompt die Aufmerksamkeit.
So gesehen bei obigem Bild, bzw. eigentlich beim Bildtext darunter. Die „Jassid“ ist also schuld an die lebhafte Erinnerung an Momente mit Dauerregen, mannshohen Disteln (sehr unangenehm wenn man sich seinen Weg in Bodennähe mit dem Gesicht voran bahnen soll) und besagtem Ausbilder, der wie ein zorniger Duracell-Hase brüllend ständig zwischen den Worten „tiefer robben!“ und „Yalla!“ variierte. Zweites ist übrigens arabisch und bedeutet soviel wie „auf gehts/schneller“ – wiewohl ich überzeugt war und immer noch bin, dass der Herr Unteroffizier seine knapp 60 Kilo Kampfgewicht damals wohl noch nie über die Salzburger Grenzen bewegt hat. Aber naja, ein bisschen arabische Motivation stört ja wohl nie. Zumindest, da diese Erinnerung noch vor 9/11 von statten ging – danach wurde glaube ich weniger ge-yallat.
Aber egal. Die Story hört sich jetzt ohnehin wahrscheinlich komisch an, und ja, ist es wohl auch. Jassid und Yalla lesen sich eben (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach) sehr ähnlich an. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass die Super-Duper-Äschenfliegen allerdings „Tschassid“gesprochen wird, und zumindest die Bundesheer-Assoziation war dahin. Aber nicht das Interesse an der – laut Bindeanleitung (siehe folgendes Video) scheinbar recht einfach zu fertigenden – Trockenfliege.
Da für besagtes Muster allerdings auch die exquisiten Federn des Dschungel-Hahns erforderlich sind, ich bis dato mit diesen aber noch nie gearbeitet habe, ging nun die weitere Recherche los. Die Gretchenfrage dabei: Echt oder Ersatz? Sowohl Preis als auch die Tatsache der artenspezifischen Seltenheit des Dschungel-Hahns sprachen deutlich für die Ersatz-Variante, welche ich mir auch prompt besorgte.
So weit, so gut. Nun ging es also ans Fertigen der scheinbaren Äschen-Knaller mit dem falschen Dschungel-Hahn-Schmuck. Die Binderei der Mini-Käfer-Imitation war selbst für einen Grobmotoriker wie mich wirklich nicht die schwierigste, ich denke auch das Ergebnis auf 16er und 18er Haken kann sich sehen lassen, ob und wie lange die Ersatz-Dschungelhähne halten wird sich erst am Wasser zeigen. tl, gue
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